1970 - Der Road Runner, Plymouth's Topseller Muscle-Car, ging in das dritte Modelljahr und bekam gegenüber dem Vorjahr ein deutlich moderneres Facelift. Kein Karosserieteil war mit dem des 1969'er Modells kompatibel, lediglich die Scheiben, das Dach, das Chassis sowie einige Interieurteile verwendete man erneut vom Vor(vor)gänger. Dabei sollte eingentlich eine vollkommen neue Karosserie das 1970'er Modell auszeichnen. Anders als geplant gestaltete sich jedoch die Entwicklung und Serienreife des 1970 E-Body's zu kostenintensiv, sodass der Haushalt der Chrysler Corporation die vollständig neu designte Karosserie der B-Body's auf das Modelljahr 1971 aufschieben mußte. Das hier abgebildete Road Runner Hardtop-Coupe wurde im ersten Baumonat des Modelljahres als Sales-Bank-Car (Code Y16) montiert und erst 10 Monate später durch Newman Motor Sales in Dolgeville New York neu verkauft. Es war der 29.05.1970 als der damals 39-jährige Alan das Verkaufsbüro von Newman Motor Sales betrat, eine Anzahlung von $500 auf den Tisch legte und den Neuwagenkaufvertrag unterzeichnete. Man verabredete sich vier Tage später, am Dienstag dem 02.06.1970 gegen die Restzahlung von $2,950.50 den Road Runner an den Erstbesitzer zu übergeben.
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Optisch gleicht dieses Muscle-Car eher einem biederen Satellite, was vielleicht der Grund war warum Alan den Kauf tätigte. Anders als es fast alle anderen Super-Car-Käufer praktizierten, veränderte er absolut nichts am gesamten Auto. Selbst die schmalen Weißwand-Serienreifen mit den biederen Full-Wheel-Covers, welche eher auf Großmutters Viertürer gehören würden als auf ein Muscle-Car, sind nach 38 Jahren Erstbesitz und sogar bis über Alans Tod hinaus auf dem dunkelgrünen Hardtop-Coupe verblieben und wurden nach über 4 Dekaden nicht durch breitere After-Market-Wheels ersetzt.
Der unangetastete Gesamtzustand dieses Plymouth ist heute bei einem echten Mopar-Muscle-Car nur selten zu finden. Original-Motor und Getriebe, Vergaser etc. verrichten zuverlässig ihren Dienst und vermitteln dem norddeutschen Besitzer seit dem Tag der Ankunft in 2012 eine uneingeschränkte Alltagstauglichkeit. Lediglich einige Verschleißteile wurden in den vergangenen 40+ Jahren gegen seriennahe After-Market-Parts ersetzt. Die Fahreigenschaften sowie die dezent patinierte Karosserie könnten dem B-Body aus der Rapid-Transit-System Serie von Plymouth glatt unterstellen erst vier, fünf oder sechs Jahre jung und als ganz normaler Gebrauchsgegenstand im Alltag des Bundesstaates New York benutzt worden zu sein. Tatsächlich hatte Alan seinen Road Runner bis 1997 zugelassen. In den ersten 27 Jahren kamen lediglich 58,000 gefahrene Meilen zusammen.
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Die Liste von Optionen mit denen dieses Green Ivy Poly-farbene (Farbcode EF8) Auto ausgestattet ist, lässt sich in nur wenige Worte fassen, eben wie es sich für ein Low-Budget-Muscle-Car gehört: Light-Package (A01), Bucket-Seats (C55), 4-Speed-Manual-Transmission with Pistol-Grip-Shifter (D21), Console (C16), Undercoating with Hood-Pad (J55), M05 Door-Edge-Moldings (M05), Power-Steering (S77), AM-Radio (R11), Sure-Grip (D53) und Deluxe-Wheel-Covers (W11) . Somit addierten sich zu dem Basispreis von $3,034.00 noch Sonderausstattungen in Höhe von $490.60 zzgl. Destination-Charge plus $55. Dies wird dokumentiert durch das Original Fender-Tag, das Broadcast-Sheet und ein halbes Dutzend wichtiger Dokumente vom Tag der Übergabe an Alan im Frühling 1970.
Technische Daten
Motor | 383-4 Barrel |
Getriebe | Schaltgetriebe (D21) |
Achsüber- setzung | 3.23 |
Farbe | Green Ivy Poly (EF8) |
Interieur | Green (P6F8) |
Extras | Light Package (A01) Console (C16) Deluxe-Wheel-Covers (W11) |
Besonder- heiten | unrestauriert mit Erstlack |
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